Interventionelle Radiologie

Interventionelle Radiologie

Unsere Abteilung für Interventionelle Radiologie bietet hochspezialisierte und minimal-invasive Verfahren zur effektiven Behandlung von Gefäßerkrankungen. Wir sind spezialisiert auf die Diagnostik der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), die so genannte Schaufensterkrankheit, sowie auf die Behandlung akuter und chronischer arterieller Verschlüsse mittels PTA (perkutane transluminale Angioplastie). Erfahren Sie mehr über innovative Techniken und individuelle Therapieansätze für Ihre Gesundheit. Wir engagieren uns für eine menschlich zugewandte Versorgung auf höchstem medizinischen Niveau, um die Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten zu verbessern.

 

 

 

 

Über die Schaufensterkrankheit (pAVK)

Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, in der Medizin kurz pAVK genannt, handelt es sich um eine chronische Durchblutungsstörung. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung treten bei Patientinnen und Patienten zunehmend Schmerzen in den Beinen auf. Betroffene können oft nur noch kurze Wegstrecken zurücklegen und müssen dann rasten, da die Sauerstoffversorgung der Muskeln durch Verengungen der Arterien nicht ausreichend ist. Einige Patienten kaschieren diese Zwangspausen, in dem sie vor einem Schaufenster stehen bleiben. Daher heißt die pAVK im Volksmund auch Schaufenstererkrankung.

Arterielle Engpässe entstehen durch Ablagerungen, möglicherweise mit Verkalkungen, in den Schlagadern – ein Zustand, der als Arteriosklerose bekannt ist. Diese Ablagerungen können zu einer Verengung oder im weiteren Verlauf zu einem Verschluss durch Blutgerinnsel in den großen Arterien führen. Bei eingeschränkter Funktion einer Beinarterie entsteht bei körperlicher Belastung ein Sauerstoffmangel. Dies führt zu einem Funktionsverlust des Muskels, begleitet von krampfartigen Schmerzen.

Typische Symptome bei vorliegender Verschlusskrankheit – die 6 Ps 

  • Pain (Schmerzen)
  • Pulselessness (Schwierigkeiten beim Pulsmessen)
  • Paleness (Blässe)
  • Paraestheasia (Gefühlsverlust)
  • Paralysis (Bewegungsunfähigkeit)
  • Prostration (Schock)

Diese lebensbedrohlichen Gefäßverschlüsse sind äußerst schmerzhaft, besonders wenn die Blutzufuhr zum betroffenen Organ nicht umgeleitet werden kann. Bei Verdacht auf periphere arterielle Verschlusskrankheit ist Zeit von entscheidender Bedeutung. Eine sofortige umfassende Untersuchung, insbesondere zur Reduzierung des Schlaganfall- und Herzinfarktrisikos, sowie bei Bedarf eine rasche Einleitung der Behandlung sind unerlässlich.

 

Unsere Behandlungsmethoden

Unsere spezialisierte Abteilung fokussiert sich auf die PAVK-Diagnostik sowie die Behandlung akuter und chronischer arterieller Verschlüsse mittels PTA (perkutane transluminale Angioplastie). Diese mikroinvasive Operation vom Gefäßlumen ausgehend umfasst Methoden wie Ballondehnung, Stent-Implantation, Rotationsatherektomie und lokale intraarterielle Fibrinolyse. Unsere modernen und schonenden Verfahren zur Erweiterung oder Wiedereröffnung von Blutgefäßen werden im Katheterlabor vorgenommen. Minimal-invasive Verfahren bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit erfordern lediglich Punktionen, ohne umfassende Haut- oder Muskeldurchtrennung.

Ballonangioplastie

Die Ballonangioplastie gilt als führendes Standardverfahren zur Behandlung von arteriellen Gefäßverengungen oder Verschlüssen bei pAVK. Dabei wird der Ballon auf einen Draht aufgefädelt und in die Stenose geschoben, ohne vorherige Entfaltung. Unter Röntgenkontrolle erfolgt die Aufdehnung des Ballons für ein bis zwei Minuten durch druckkontrollierte Injektion von verdünntem Kontrastmittel. Der Ballon dehnt sich dabei mit präziser Weite aus. Anschließend wird der Ballon durch Sog kollabiert und legt sich mit kleinem Hohlraum an den Katheter an. Die Wirksamkeit der Behandlung wird durch erneute Kontrastmitteleinspritzung ins Gefäß überwacht. In bestimmten Fällen, wie Intimahyperplasie oder In-Stent-Stenosen, kann die Ballondehnung mit dem Einsatz medikamentenbeschichteter Ballons kombiniert werden.

Stentimplantation

Stents, metallene Gitterröhrchen, dienen als Gefäßstütze bei pAVK, wenn elastische Bestandteile der Gefäßwand nach einer herkömmlichen Ballondehnung zum Wiederverschluss (Reokklusion) führen. Wir verwenden überwiegend modernste, lasergeschnittene, selbstexpandierende Nitinolstents. Diese sind auf Kathetersystemen kleinlumig montiert und erweitern sich durch Erwärmung auf Körpertemperatur selbstständig auf den vorgegebenen Durchmesser. Alternativ werden Stents aus Edelstahl auf einem nicht entfalteten Ballon montiert und in der Obstruktion aufgedehnt, ähnlich der normalen Ballonangioplastie. Der implantierte Stent verhindert oder reduziert erneute Verschlüsse, sichert als Gefäßstütze die Offenheit der Arterie und integriert sich im Verlauf vollständig, wodurch in der Regel eine dauerhafte strukturelle Unterstützung der Gefäßwand mit ausgezeichneter Elastizität entsteht. Bei einer fortbestehenden Grunderkrankung wie Arteriosklerose kann jedoch eine Reobstruktion auftreten.

Rotationsatherektomie

Die Rotationsatherektomie ist ein innovatives Verfahren zur Behandlung der pAVK. Bei diesem minimal-invasiven Eingriff wird ein rotierender Bohrer verwendet, um arterielle Verengungen oder Plaqueablagerungen zu entfernen. Diese Methode ermöglicht eine präzise Plaque-Modifikation und Wiederherstellung des Blutflusses. Die Rotationsatherektomie kann effektiv eingesetzt werden, um Engstellen in den Blutgefäßen zu überwinden und somit die Symptome der pAVK zu lindern.

 

 

    Kommissarischer Leiter

    Dr. med. Oliver Ruprecht
    Facharzt für Radiologie

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