Das Krankenhaus Sachsenhausen und das MVZ Sachsenhausen erhalten das Zertifikat „Fußbehandlungseinrichtung DDG“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).
Frankfurt. Viele Menschen mit Diabetes mellitus kennen die Angst vor einer Fußamputation und dem damit verbundenen Leid. In vielen Fällen lässt sich dieses Schreckensszenario jedoch verhindern, vor allem, wenn Betroffene mit dem sogenannten „Diabetischen Fußsyndrom“ rechtzeitig qualifiziert, strukturiert und umfassend versorgt werden.
Das Krankenhaus Sachsenhausen und das angeschlossene MVZ, seit Januar 2025 Teil der Universitätsmedizin Frankfurt, sind von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) erneut als „Fußbehandlungseinrichtung DDG“ zertifiziert worden und weisen damit eine hohe Qualität und Expertise in der stationären sowie ambulanten Fußbehandlung auf. „Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung für unser langjähriges Engagement“, sagt Dr. Ralf Jung, Chefarzt der Diabetologie im Krankenhaus Sachsenhausen. „Diese Auszeichnung ist für uns ein weiterer Ansporn, unseren Patientinnen und Patienten eine gute Lebensqualität zu sichern und Amputationen zu vermeiden.“
Diabetes ist die Volkskrankheit Nr. 1 in Deutschland: Rund neun Millionen Menschen sind betroffen – Tendenz steigend. Weil die Krankheit unter anderem die Blutgefäße schädigt, haben Betroffene ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen, wie Herz-Kreislauferkrankungen oder das diabetische Fußsyndrom. Dabei führt eine Nervenschädigung zu Empfindungsstörungen. Die Folge: Betroffene nehmen Fehlbelastungen, Verletzungen und Schädigungen am Fuß nicht oder nicht rechtzeitig wahr. Fehlende Schutzfunktionen, schlechtere Infektabwehr sowie – in vielen Fällen – zusätzliche Durchblutungsstörungen resultieren dann in einer schlechteren Wundheilung. So verschlimmern sich diesen Wunden weiter – bis schließlich (Teil-)Amputationen unumgänglich werden können.
„Wichtig ist, dass bereits kleinste Wunden schnell erkannt werden, denn nur so können Verschlimmerungen vermieden, Wunden optimal behandelt und der Fuß in vielen Fällen gerettet werden“, sagt Dr. Ralf Jung. Ein wichtiger Aspekt der erfolgreichen Fußbehandlung ist die eng abgestimmte Zusammenarbeit eines multiprofessionellen Teams und eine sektorenübergreifende Versorgung im ambulanten und stationären Bereich. Diabetologen, Wundexperten, Pflegekräfte, orthopädische Schuhmacher und Orthopädietechniker arbeiten unter einem Dach Hand in Hand, um Menschen mit diabetischem Fußsyndrom umfassend zu versorgen. Bei Bedarf werden weitere Fachärzte wie Neurologen, Chirurgen, Gefäßspezialisten oder interventionelle Radiologen hinzugezogen.
Mit der Übernahme durch die Universitätsmedizin Frankfurt entstehen hier noch einmal neue Möglichkeiten der interdisziplinären Versorgung aufgrund der sehr breit aufgestellten Expertise. Die Standorte werden zum Wohle der Patientinnen und Patienten zusammenarbeiten. So können die Fachgebiete – wie in diesem Fall die Diabetologie – ihre Qualitätsstandards auf dem höchsten Niveau angleichen und sich gemeinsam weiterentwickeln.