Behandlung und Beratung bei Inkontinenz
Im Krankenhaus Sachsenhausen behandeln wir Frauen, die unter Inkontinenz leiden, sowohl mit konservativen als auch operativen Methoden. Wir sind dabei spezialisiert auf minimal-invasive operative Eingriffe zur Behandlung der Inkontinenz, wie beispielsweise die Anhebung der Scheide zur Stabilisierung der Harnröhre oder eine Injektion von Geldepots zum besseren Verschluss der Harnröhre. Sollte bei Ihnen eine Inkontinenz aufgrund von Senkungsbeschwerden vorliegen, bieten wir in unserem Beckenbodenzentrum auch dafür alle gängigen operativen Methoden an und setzen dabei bevorzugt körpereigenes Material wie Sehnen oder Fäden ein.
Was versteht man unter Inkontinenz?
Jede dritte bis vierte Frau leidet – zumindest gelegentlich oder irgendwann in ihrem Leben – an Blasenschwäche und/oder unwillkürlichem Urinverlust, der so genannten Inkontinenz. Doch aus Scham trauen sich nur wenige, darüber zu sprechen. Unbehandelt verstärken sich die Beschwerden jedoch häufig und können tiefgreifende Folgen auf Alltag, Partnerschaft und das soziale Leben haben. Blasenschwäche kann verschiedene Ursachen und Ausprägungen haben – und sie ist in der Regel gut therapierbar.
Wie kommt es zu Inkontinenz?
Die häufigste Form der Inkontinenz bei Frauen ist die Belastungsinkontinenz, auch Stressinkontinenz genannt. Bei einer Erhöhung des Drucks in der Harnblase, beispielsweise durch Husten, Niesen, Laufen oder Treppensteigen, kommt es zu einer Störung im Bereich des Harnröhrenverschlusses und es geht unwillkürlich Urin ab. Meist ist ein geschwächter Beckenboden die Ursache. Dabei gibt es verschiedene Faktoren, die den Beckenboden beeinflussen können, wie eine Schwangerschaft und Geburt, Alterungsprozesse, vorausgegangene Operationen oder Übergewicht. Ein geschwächter Beckenboden führt dazu, dass die Organe absinken können und in ihrer Funktion beeinträchtigt werden. Im Fall der Blase kann es dann zu Schwierigkeiten bei der Blasenentleerung kommen. Häufig klagen Betroffene darüber hinaus auch über Blasenentzündungen.
Was hilft gegen Inkontinenz?
Je nach Ursache und Ausprägung der Inkontinenz kommen verschiedene Methoden der Behandlung in Betracht.
Konservative Behandlungsmöglichkeiten:
- Beckenbodentraining
- Medikamentöse Behandlung
- Ein Kunststoffwürfel oder ein Kunststoffring, der tagsüber in die Scheide eingeführt wird (so genannter Pessar beziehungsweise eine Pessar-Therapie)
Operative Behandlungsmöglichkeiten:
- Anhebung der Scheide mit Korrektur der seitlichen Aufhängung zur Stabilisierung der Harnröhre (Kolposuspension nach Burch und Lateral Repair)
- Intraurethrale Injektion von Geldepots (Bulkamid) zum besseren Verschluss der Harnröhre (vorteilhaft bei noch vorhandenem Kinderwunsch, Multimorbidität oder wenn man am nächsten Tag wieder arbeitsfähig sein möchte)