Behandlungsmöglichkeiten bei Gebärmuttersenkung
Nach einem ausführlichen und individuellen Gespräch setzen wir in unserem Beckenbodenzentrum in der Diagnostik auf die Introitussonografie und ggf. urodynamische Untersuchungen. In der Therapie bieten wir alle gängigen konservativen Behandlungen wie beispielsweise lokale Östrogenisierung, Pessarbehandlung, medikamentöse Therapie bei Harninkontinenz, Beckenbodentherapie unter Leitung unseres Experten-Teams aus dem Mediparg sowie Elektrostimulation beziehungsweise Biofeedback.
Darüber hinaus bieten wir sämtliche etablierte Verfahren der operativen Behandlung von Senkungsbeschwerden an (vaginal und laparoskopisch). Unser Schwerpunkt liegt dabei auf der Behandlung durch minimal-invasive Operationen ohne Bauchschnitte. Wir setzen dafür bevorzugt körpereigenes Material wie die Sehne oder Fäden an, Netze kommen nur in Rezidivsituationen zur Anwendung. Laut AOK-Klinikatlas sind wir deutschlandweit auf Platz 3 der Kliniken mit den meisten Operationen bei Senkungsbeschwerden und weisen damit umfangreiche Erfahrungen auf.
Was ist eine Gebärmuttersenkung?
Von Gebärmuttersenkung (Prolaps) spricht man, wenn die Gebärmutter in ihrer normalen Lage im Becken nicht mehr ausreichend gehalten wird und dementspechend nach unten sinkt. Meist sind Frauen mit zunehmendem Alter von einer Gebärmuttersenkung betroffen, aber auch jüngere Frauen können bereits Beschwerden haben. Ursachen können ein schwaches Bindegewebe, Schwangerschaften und vaginale Geburten, Übergewicht und schwere körperliche Arbeit sein.
Welche Symptome treten bei einer Gebärmuttersenkung auf?
- Unterleibs- oder Rückenschmerzen
- ein chronisches Druck- oder Fremdkörpergefühl in der Scheide
- ein stetiger „Zug nach unten“
- nächtliches Aufstehen zum Wasserlassen
- vermehrte Entzündungen und Schleimhautbeläge
- Druckgeschwüre
- blutiger Ausfluss aus der Scheide
- Schmerzen beim Wasserlassen oder ein abgeschwächter Harnstrahl sowie häufiges Wasserlassen mit kleinen Urinmengen (Pollakisurie)
- Belastungsinkontinenz
- Harnwegsinfekte
- Absinken der Harnblase
- Druck auf den Enddarm, Folgen sind Verstopfung (Obstipation) und/oder Schmerzen beim Stuhlgang
Gibt es auch andere Formen von Senkungen?
Eine Organsenkung kann in verschiedenen Formen auftreten und wird unterschieden nach der Art des betroffenen Organs. Zu den häufigsten Formen zählt die Blasensenkung bzw. Zystozele. Eine Zystozele entsteht, wenn die Blase ihren natürlichen Sitz verlässt und in die vordere Vaginalwand absinkt. Sie tritt häufig gemeinsam mit einer Urethrozele, dem Absinken der Harnröhre, auf. Bei einer Rektozele hingegen sinkt die Mastdarmvorderwand zur Scheide hin.
Wie werden Senkungsbeschwerden behandelt?
Je nach Stadium der Senkung und Alter der Patientin kommen verschiedene Methoden in Betracht.
Konservative Behandlungsmöglichkeiten:
- Beckenbodentraining
- Medikamentöse Behandlung mit Salben oder Zäpfchen
- Ein Kunststoffwürfel oder ein Kunststoffring, der tagsüber in die Scheide eingeführt wird (sogenannter Pessar)
Operative Behandlungsmöglichkeiten:
- Fixation des Scheidenendes mit körpereigenem Sehnengewebe
- Sakropexie – Fixierung am Band vor der Wirbelsäule
- Pectopexie – Fixierung am Lig. Pectineale
- Unilaerale pectineale Suspension – Fixierung einseitig mit einem Faden am Lig. pectineale
- Operative Verengung der Scheide (Scheidenplastik)
- Lateral Repair bei Scheidensenkung
- Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie)