In der Abteilung für operative Gynäkologie am Krankenhaus Sachsenhausen wurde erstmals die transzervikale Radiofrequenzablation (TRFA) zur Behandlung von Myomen eingesetzt. Damit bietet die Klinik, die seit Januar 2025 zur Universitätsmedizin Frankfurt gehört, nun eine besonders schonende und schnittfreie Alternative zur Behandlung von Myomen an und ist die erste Einrichtung in Frankfurt, die das innovative Sonata-System nutzt.
Myome sind gutartige hormonabhängige Tumore der Gebärmutter, die sich aus Muskelzellen entwickeln. Schätzungen zufolge sind bis zu 70 Prozent der Frauen im Laufe ihres Lebens von Myomen betroffen. In vielen Fällen bleiben sie unbemerkt, können aber auch Beschwerden verursachen, wie beispielsweise eine starke Periode, Unterbauchschmerzen oder ein Druckgefühl. Darüber hinaus können Myome Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben und die Einnistung eines Embryos in die Gebärmutter verhindern oder die Entwicklung einer Schwangerschaft erschweren.
„Wenn eine medikamentöse Therapie nicht ausreicht und eine operative Gebärmutterspiegelung aufgrund der Lokalisation oder Größe der Myome nicht in Frage kommt, war bisher meist eine Bauchspiegelung nötig“, erklärt Dr. Anna Kubiak, Chefärztin der operativen Gynäkologie am Krankenhaus Sachsenhausen. „Mit der transzervikalen Radiofrequenzablation steht uns nun eine schonende Methode zur Verfügung, mit der wir Myome gezielt behandeln können – ohne Schnitte und verbunden mit einer kurzen Erholungszeit für unsere Patientinnen.“
Die transzervikale Radiofrequenzablation wird transvaginal über die Gebärmutterhöhle durchgeführt. Mithilfe eines integrierten Ultraschalls werden die Myome von der Gebärmutterhöhle aus präzise lokalisiert und anschließend durch die gezielte Abgabe von Radiofrequenzenergie abladiert. Das umliegende Gewebe bleibt dabei unversehrt. Eine zukünftige Schwangerschaft ist weiterhin möglich.
Patientinnen berichten nach der Behandlung von einer schnellen Rückkehr in ihren Alltag. Klinische Studien belegen zudem eine signifikante und anhaltende Verbesserung der Symptome sowie eine hohe Sicherheit.
Die ersten Anwendungen des neuen Verfahrens wurden Mitte Juli im Krankenhaus Sachsenhausen erfolgreich durchgeführt. „Wir freuen uns, dass wir unseren Patientinnen ab sofort eine weitere, sichere und gewebeschonende Behandlungsoption bei Myomen anbieten können“, so Dr. Anna Kubiak. Nicht alle, aber viele Myome können durch das Verfahren schnittfrei behandelt werden. Ob es für betroffene Frauen in Frage kommt, hängt von der Größe und Lage der Myome ab und kann vorab durch eine Ultraschalluntersuchung über die Vagina festgestellt werden.





